Belohnung mit Nebenwirkungen?
Eltern belohnen Leistungen, Firmen vergeben Treuepunkte und Lehrer Fleisspunkte um ein bestimmtes Verhalten zu erreichen. Hat das auch Nebenwirkungen?
Wer kennt nicht die Belohnungssysteme, wenn Kinder das Zimmer aufräumen oder gute Noten schreiben. Es funktioniert nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche. Allerdings wird heute oft mehr auf die Belohnung gesetzt, um ein erwünschtes Verhalten zu belohnen, statt ein unerwünschtes zu bestrafen.
Aber alleine das funktioniert bereits als Appell an das Gewissen. Im Idealfall sollte ein erwünschtes Verhalten aufgrund einer inneren Überzeugung bewirkt werden. Aber auch mit einer Belohnung funktioniert das.
Was motiviert uns?
Generell gibt es zwei Arten der Motivation die intrinsische und die extrinsische.
Die intrinsische Motivation entsteht durch das innere Interesse eines Menschen, wie einer Überzeugung oder einem Selbstzweck, nicht aber etwas, was Mittel zum Zweck ist.
Die extrinsische Motivation ist das Gegenteil. Hier wird ein Verhalten gezeigt, nur um eine Belohnung zu erhalten oder nicht bestraft zu werden.
Wenn Belohnungen Nachteile haben
In einer Meta-Analyse wurde untersucht, wie sich Belohnsysteme auf die Schulleistungen von Kindern auswirken. Es zeigte sich, dass die Leistungen zunahmen. Die innere Motivation zu lernen, sich mit dem Schulstoff auseinander zu setzen und Spass an der Schule zu haben, nahm hingegen ab.
Lob, also keine materielle Belohnung hingegen, hatte keinen Einfluss auf die extrinsische Motivation.
Sind Belohnungen nur kurzfristig erfolgreich?
Belohnungssysteme sind kurzfristig gesehen durchaus erfolgreich. Allerdings passiert es häufig, dass das gewünschte Verhalten aufgegeben wird, sobald die Belohnung wegfällt.
Statt materieller Belohnung ist es empfehlenswerter die intrinsische Motivation zu stärken. Das kann durch Lob erfolgen sowie durch die liebevolle Vermittlung des Verständnisses, warum manche Dinge notwendig sind.