Beeinflusst das Burnout-Syndrom unser Sexleben?
Wie lässt sich die abnehmende Lust bei einem Burnout erklären? Wie belastet das Burnout eine Partnerschaft? Wie überwindet die Beziehung das Erschöpfungssyndrom?
Das Burnout-Syndrom belastet auf vielen Ebenen. In Bezug auf unsere Sexualität hat es ebenso vielfache Auswirkungen, denn Körper und Seele spielen hier sehr eng zusammen.
Was macht das Burnout mit unserem sexuellen Leben?
Auf der Körperseite haben Hormone einen wesentlichen Anteil. Auf der seelischen Seite geht es um Anziehung, Gefühle, Phantasien und um Nähe und Begegnung.
Durch den dauernden Stress werden Betroffene erschöpft. Stresshormone wie Cortisol blockieren das Gehirn und führen zum Verlust der Libido, der oft mit einem Rückzug des betroffenen Partners zu tun hat. Die körperliche Erschöpfung kann zu Erektions- oder Orgasmusstörungen führen, wodurch unbewusst dem Partner oder der Partnerin ausgewichen wird.
Was ist passiert?
Viele Verhalten beim Burnout sind Schutzreaktionen. Unbewusst wird mit der noch zur Verfügung stehenden Kraft gehaushaltet.
Ein wesentliches Symptom ist die Entfremdung der eigenen Bedürfnisse und ein Rückzug, der vor allem die Beziehungen und die Partnerschaft belastet.
Zugleich haben die Burnout-Betroffenen andere Sorgen wie z. B Schmerzen, die ständige Müdigkeit und dennoch Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen.
Letztendlich fehlt Zeit und Nähe für die Partnerschaft. Neben der Entfremdung vom Partner kann es dazu kommen, dass sexuelle Bedürfnisse sich reflexartig entladen in Form von Pornokonsum oder virtuellen Sex oder einen Seitensprung, was die Partnerschaft massiv herausfordert.
Burnout überfordert
Das Erschöpfungssyndrom ist ein massiver Einschnitt im Leben. Es ist ein Prozess, der nach und nach immer belastender wird. Problematisch ist, dass es viele Betroffene zu Beginn verharmlosen und Symptome für vorübergehend halten.
Im fortgeschrittenen Stadium sind sie überfordert und nehmen alles nur noch hin. In Bezug auf das sexuelle Leben kommt eine gewisse Scham hinzu, die den Rückzug noch verstärkt.
Dabei wäre Nähe und Kommunizieren der Weg. Die Partner müssen offen miteinander sprechen ohne Schuldzuweisungen und Kritik. Es geht um Zeit und Geduld.
Es ist wichtig, gemeinsam Hilfe zu suchen, sei es in einer Burnout-Therapie, die auch die Herausforderung für die Partnerschaft umfasst oder bei einer Paartherapie um zueinander zurück zu finden, Verständnis für die Situation zu erhalten, der man aber letztendlich gemeinsam entrinnen will.