Atmen Sie zu schnell?
Wenn Sie zu schnell atmen, dann leben sie vermutlich auch zu schnell. Wie regulieren Sie Ihre Atmung?
Gleich vorneweg, das Besondere an der Atmung ist, dass wir sie beeinflussen können. Sie ist die Organfunktion, die wir bewusst regulieren können. Auf den Blutdruck oder unseren Herzschlag haben wir keinen direkten Einfluss.
Unsere Atmung können wir beeinflussen und somit nimmt sie auch eine Schlüsselfunktion ein, denn sie wirkt direkt auf das vegetative Nervensystem, womit wir unsere Organe sehr wohl beeinflussen können und letztendlich auch den Herzrhythmus beispielsweise.
Passt sich unsere Atmung an?
In jedem Moment passt sich der Atem unseren Bedürfnissen an, ob psychisch, seelisch oder körperlich.
Wen wir gestresst sind, dann steigt die Anspannung im Körper, die Art des Denkens und die Atmung reagiert darauf. Bei Stress atmen wir schneller und oberflächlicher. Dadurch kann sich die Atemluft nicht mehr ausreichend austauschen und verbrauchte Luft bleibt in den unteren, und äusseren Lungenteilen. Damit erreicht die frische, eingeatmete Luft nur den oberen Lungenbereich.
Dadurch steigt das Bedürfnis schnell wieder einzuatmen, was bis zu einer gefährlichen, chronischen Hyperventilation führen kann. Es entsteht ein Gefühl der Luftnot, obgleich durch die hohe Atemfrequenz die Sauerstoffversorgung ausreichend vorhanden, bzw. sogar zu hoch ist.
Kommt es dazu sehr häufig, wie bei Dauerstress, dann verändern sich mit der Zeit die Blutwerte, der Kohlendioxydgehalt sinkt und der pH-Wert im Blut steigt an, was die Muskelspannung wiederum verstärkt. Es kommt zu Enge im Brustraum, zu Nervosität, Ängsten oder Schwindel und damit zu einem unheilvollen Kreislauf.
Wie schnell ist ihre Atmung?
Wenn Sie das herausfinden möchten, dann zählen sie ihre Atemzüge. Setzen Sie sich dazu hin. Pro Minute sollten es nicht mehr als 10 bis 14 Atemzüge sein. Wenn Sie schneller atmen, dann leben Sie vermutlich auch schneller und darüber sollten Sie ggf. einmal nachdenken.
Atmung als Spiegel
Unsere Atmung könnte als Spiegel unseres Lebenstempos betrachtet werden. Wenn Sie wieder zu Ruhe und Tiefe finden wollen, sollten sie Ihre Atmung beruhigen und vertiefen.
Setzt hier die Atemtherapie ein?
Die Atmung ist ein Schlüssel zu einem gesünderen Leben. In der Atemtherapie können wir lernen unseren Atem zu beeinflussen. Das geschieht durch Übungen und Bewegungen, die mit dem Atmen verbunden werden. Auch über die sogenannte Atembehandlung wird die Atmung vertieft. Durch das Zwerchfell wird die Bauchatmung wieder aktiviert und der Atemrhythmus beruhigt sich. Gelenke und Muskulatur lockern sich und werden durchlässig für die Atembewegung.
Das Körpergefühl verändert sich und es wird Platz für einen achtsamen Umgang mit dem Körper gemacht. Auch Gedankenkreisel verklingen und unser Denken beruhigt sich. Atmen ist unsere Energie- und Kraftquelle.