Alkohol – massvoll entstressen?
Kann ich mit Bier oder Wein entspannen? Ab wann rausche ich in ein Burnout? Warum sind Frauen besonders gefährdet?
Viele von uns haben sich ein Ritual am Feierabend angewöhnt. Bei manchen ist es mit Alkohol, wie das Feierabendbier mit Freunden oder das Gläschen Wein nach dem Arbeitstag.
Wann wird die Entspannung mit Alkohol gefährlich?
Viele glauben, dass sie nur mit Alkohol entspannen können. Doch diese Annahme ist gefährlich. Denn Alkoholika ist trügerisch, denn das Genussmittel vermittelt tatsächlich ein entspannendes und beruhigendes Gefühl. Alkohol dämpft die Erregbarkeit bestimmter Nervenzellen, das Stresshormon Cortisol wird vermindert ausgeschüttet und Endorphine – Glückshormone werden freigesetzt.
Doch das Gefühl trügt, denn wir entfliehen nur ein bisschen. Nach zwei Stunden ist die Wirkung verschwunden und der Körper baut Stress nun schlechter ab als zuvor, was zunächst oft unbemerkt bleibt.
Wann entsteht aus dem Alkoholkonsum eine Sucht oder ein Burnout?
Ist es die Menge oder sind es die Gelegenheiten, wann Alkohol getrunken wird? Wenn wir an Alkoholiker denken, dann stellen wir uns betrunkene Menschen vor, die nicht mehr wissen, was sie tun. Doch Alkoholexzesse sind nur ein schreckliches Ende.
Es beginn eher harmlos, indem die Menge und die Zeit proportional ansteigen. Aus dem Gläschen wird ein volleres Glas oder ein grösseres Glas oder zwei … und die Gelegenheiten häufen sich.
Was ist ein normaler Alkoholgenuss?
Von der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurde ein normaler Genuss wie folgt klassifiziert:
Zwei Standardgläser Alkohol pro Tag für Männer maximal.
Ein Standardglas Alkohol pro Tag für Frauen maximal.
Mindestens an zwei Tagen pro Woche soll kein Alkohol getrunken werden.
Alkoholkonsum als Warnsignal für Burnout?
Wer nur noch mit dem vermeintlichen Glas Bier oder Wein am Abend abschalten und angeblich Stress abbauen kann, sollte dies als Warnsignal erkennen.
Wir bauen mit Alkohol keinen Stress ab, sondern verzögern es nur und es ist weniger effektiv. Als Folge müssen wir mehr unserer Ressourcen mobilisieren, soweit noch vorhanden und kommen schneller an unsere Leistungsgrenzen. Oft hängen ein übermässiger Alkoholkonsum und das Burnout zusammen.
Alkoholkonsum bei Frauen
Vor allem Frauen sind besonders gefährdet. Neueste Daten bestätigen, dass der Alkoholkonsum bei der weiblichen Bevölkerung steigt. Zum einen geht es auch hier um die Kompensation von Stress. Zum anderen ist Alkohol für Frauen riskanter.
Da Frauen einen niedrigeren Wasseranteil im Körper haben, sich Alkohol aber hier verteilt und sie für gewöhnlich eine kleinere Körpermasse besitzen, sind sie schneller alkoholisiert, können den Alkohol aber nicht so schnell wie Männer abbauen. So sind Herz- und Gehirnschäden grösser und das Brustkrebsrisiko steigt sogar bei gemässigtem Alkoholkonsum.
Umgang mit Alkohol
Wichtig ist es also, sein Trinkverhalten im Auge zu behalten. Warum trinken Sie und gibt es nicht eine andere Entspannungsmöglichkeit?
Bei gesteigertem Alkoholkonsum ist es notwendig, eine längere Pause einzulegen. Die Pause entgiftet Körper und Geist. Zugleich können wir spüren, wie sehr uns das Glas am Abend fehlt.
Sich Rat oder professionelle Hilfe zu suchen, ist nie ein Fehler. Denken sie daran, ein total risikofreies Trinken gibt es nicht!