Achtsamkeitsübungen im Juli
In diesen Monat drehen sich die Achtsamkeitsübungen um Päckchen packen oder einen Luftballon fliegen zu lassen, bewusstes barfuss laufen und um die Erfahrung der Atempausen …
Päckchen packen oder Luftballon fliegen lassen
Viele von uns tragen Gedanken, Gefühle wie Angst, Trauer aber auch Neid, Wehmut oder Reue mit sich herum. Sie belasten, indem sie uns oft hemmen, wenn nicht sogar lähmen.
Um Abstand dazu zu bekommen, gibt es eine Achtsamkeitsübung, die wir bewusst praktizieren können, wenn wir ein konkretes, ständig wiederkehrendes Gefühl haben, das wir loslassen sollten.
Erinnerung bewahren
Wenn wir um jemanden trauern, dann bringt das oft Unverständnis mit, warum hat er mich verlassen, warum ist er gegangen und immer wieder diese Frage „warum“, die auf eine Antwort wartet. Wenn wir um jemanden trauern, dann können wir die schöne Erinnerung an ihn bewahren, ohne uns von ihr gefangen nehmen zu lassen und unseren Alltag zu belasten.
Dazu können wir uns hinsetzen und zuerst einmal ruhig werden. In Gedanken können wir eine kleine Schachtel oder auch ein grosse Truhe nehmen und sie öffnen. Hier legen wir dieses Gefühl hinein, die Erinnerung und vielleicht die Angst, diesen Menschen zu vergessen, dieses Gefühl des Glücks. Hier können wir dieses Gefühl aufbewahren, wissen, dass es nicht verlorengeht, aber wir bekommen Abstand davon und damit die Chance wieder freier zu werden.
Luftballon fliegen lassen
Anders ist es mit Gefühlen wie Wut oder Neid. Zu diesen Gefühlen zu stehen, ist ein wichtiger Schritt, aber wir sollten sie auch loslassen. Wie wäre es mit einem symbolischen Luftballon oder mit einem echten?
Als Achtsamkeitsübung können wir uns diesen Gefühl stellen. Wir sind wütend, weil wir den Job nicht bekommen haben, obwohl wir doch der oder die bessere dafür wären. In Gedanken können wir dieses Gefühl in einen Luftballon packen und zusehen wie er wegfliegt und kleiner wird.
Jedes Mal, wenn dieses Gefühl und diese Gedanken wiederkehren, denken wir an den Luftballon, der immer kleiner wird, bis auch das Gefühl kleiner wird und sich irgendwann aufgelöst hat.
Dadurch werden wir freier und entdecken zugleich neue Lösungsmöglichkeiten für damit Verbundenes.
Barfuss laufen
Im Juni war die Gehmeditation eine Achtsamkeitsübung. Das bewusste Gehen. Beim Barfuss laufen können wir den Boden unter uns bewusst spüren. Waldboden oder Wiese, Kies oder Sand sind eine spannende Erfahrung für unsere Füsse mit vielen gesunden Effekten für unsere Gesundheit.
Atempausen entdecken
Atemtechniken und die Beobachtung des Atems ist ein wesentlicher Teil im Yoga. Für uns selbst ist er Lebenselixier und auch Gradmesser unserer Stimmung. Zuletzt dient er auch als Werkzeug für die Entspannung und Gesundheit.
Wenn wir den Atem beobachten, dann schenken wir unsere Aufmerksamkeit dem Einatmen und Ausatmen. Dazwischen sind die Atempausen.
Wenn wir die Atempausen entdecken wollen, dann können wir den Atem nicht einfach anhalten, sonst würden wir den Herzschlag beschleunigen und unser Nervensystem gerät in Alarmbereitschaft.
Wir wollen den Atem beobachten und möglichst nicht beeinflussen, auch wenn der Gedanke daran bereits dazu beiträgt. Wir atmen ein und beobachten bewusst die Atempause, bis die Ausatmung kommt. Nach der Ausatmung lassen wir den Atem kommen.
Wenn wir diese Achtsamkeitsübung öfter praktizieren, dann können wir die Atempausen sanft ausdehnen, unseren Atem lenken, dann sind wir der Meister unserer Energien.