Mehr Männer mit Burnout?
Erleiden immer mehr Männer psychische Krankheiten? Wie verhalten sich Männer bei Depressionen und Burnout? Wie akzeptieren Männer und Frauen jeweils ein Burnout und müssen sie verschieden therapiert werden?
Es ist noch nicht lange her, da hatten Männer sehr viel mehr Vorbehalte als Frauen gegenüber der Psychotherapie. Doch in letzter Zeit trauen sich immer mehr Männer in Behandlung zu gehen.
Erkranken mehr Männer an psychischen Erkrankungen?
Männer und Frauen erkranken ebenso häufig an psychischen Störungen. Der Unterschied ist, dass sich Frauen eher in Behandlung begeben. In der ambulanten Psychotherapie sind üblicherweise rund zwei Drittel der Patienten Frauen und nur ein Drittel Männer.
Bisher war die psychische Gesundheit bei vielen Männern eher weiblich besetzt. Wenn Frauen leiden, dann suchen sie Hilfe. Die Mehrzahl der Männer litt bisher vor sich hin. Sie funktionieren ohne zu klagen, bis sie umfallen, oft im wahrsten Sinne des Wortes. Auch eine schlimmere Variante ist möglich: sie begehen Suizid.
Männer und psychische Erkrankungen
Es fällt Männern schwer, sich eine psychische Krankheit einzugestehen. Sie haben mehr Angst stigmatisiert zu werden. Daher lehnen sie oft eine Psychotherapie ab. Sie glauben oft nicht, dass das „blosse Gespräch“ etwas bewirken kann.
Aufgrund ihres Verhaltens erkennen Ärzte auch sehr viel schwieriger psychische Probleme bei Männern und es erfolgt keine Überweisung zur Psychotherapie.
Depressionen bei Männern
Gerade Depressionen werden bei Männern deutlich seltener diagnostiziert und entsprechend behandelt, obgleich die Symptomatik wie die der Frauen ist.
Doch nun findet ein Umdenken statt. Männer. Ein Grund ist das Burnout. Mit diesen Verdacht trauen sich Männer häufiger zum Therapeuten, denn anders als beispielsweise eine Depression, haftet dem Burnout kein Stigma an.
Gehen Mediziner auf männliche Bedürfnisse ein?
Noch sind viele Therapieangebote mehr auf die weiblichen Bedürfnisse zugeschnitten. Grund dafür ist auch, dass männliche Patienten für Psychotherapeuten oft eine grössere Herausforderung darstellen, da sie weniger motiviert und kritischer sind als Frauen. Sie wollen die Kontrolle behalten und es fällt ihnen schwerer Gefühle wahrzunehmen und über sie reden. Sie möchten lieber etwas tun als „nur reden“.
Männer benötigen allerdings keine spezielle Psychotherapie. Sie benötigen lediglich einen männerspezifischen Ansatz, der wertschätzende Konfrontation und männliche Solidarität beinhaltet.