Einfach mal loslassen?
Was so leicht klingt, ist manchmal harte Arbeit. Was bedeuten ein vertrauter Schmerz und eine unbekannte Freude? …
Neben der Selbstoptimierung haben wir ganz vergessen, dass es noch etwas anderes gibt: loslassen. Nicht mehr versuchen jeden Konflikt auszutragen sondern eine belastende Beziehung beenden, nicht mehr versuchen Zeit und Aufgaben zu managen sondern beenden, loslassen.
Was ist Ballast in unserem Leben?
Haben Sie schon einmal versucht, in einen vollen Schrank noch etwas hineinzustellen? Da muss etwas raus, damit etwas Neues hineinpasst. Am besten wäre es ja ihn auszuräumen, inspizieren, was sich so angesammelt hat und loslassen.
Ebenso ist es mit unserem Leben. Da wird von krankmachenden Situationen gesprochen, von Menschen an die wir uns klammern, obwohl sie von uns Energie ziehen ohne etwas zurückzugeben, die Arbeit weil wir glauben, dass eine andere auch nicht besser ist oder weil wir zu alt sind um zu wechseln.
Manchmal sind es auch private Verpflichtungen oder Tätigkeiten, Tennis spielen weil es dazu gehört oder Vereinsaufgaben, weil wir glauben, dass es von uns verlangt wird?
Einen Menschen loslassen
Nach dem Loslassen kommt zuerst einmal eine Leere. Wenn wir einen Menschen loslassen, dann spüren wir dies besonders. Da ist niemand mehr da. Auch wenn oft belastende Situationen vorherrschen, ist das vielen Menschen immer noch lieber, als alleine zu sein.
Was soll ich mit der neuen Freiheit anfangen?
Das macht Angst. Die Leere wieder zu füllen. Mit was und wird sie sich wieder füllen? Aber zuvor bleibt neben der Leere nur das eigene Ich. Aus Fehlern lernen, sich mit sich selbst beschäftigen? Oder lieber unglücklich aber nicht alleine sein?
Wenn wir von einem ungeliebten Job oder einer Verpflichtung nicht loslassen können, dann ist es oft die Angst vor der Sinnlosigkeit. Zu was bin ich dann noch nützlich, zu was bin ich gut?
Vertrauter Schmerz und unglücklich sein
Das Gefühl unglücklich zu sein kennen wir in einem unerfüllten Leben. Das Gefühl der Freude ist uns unbekannt. Und so seltsam es klingen mag, der vertraute Schmerz wird dennoch bevorzugt, zu oft.
Bereitschaft und Veränderung
Manchmal laufen die Dinge nicht so wie sie sollen und wir ebenfalls nicht. Wenn wir das akzeptieren sind wir schon ein grosses Stück in Richtung glücklich sein unterwegs.
Der nächste Schritt, etwas los zu lassen, bedeutet weder zu versagen noch ein Verlierer zu sein. Loslassen bedeutet, dass wir es in der Hand haben, unser Leben glücklich zu gestalten.
Loslassen im Neuen Jahr
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu verändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Reinhold Niebuhr)
Das Team von pronews.ch wünscht Ihnen ein glückliches Neues Jahr